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Nr. 47
26.08.2025
3 min
Am 6. September wird in Günz, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Stralsund, das neue Internationale NABU-Erlebniszentrum KRANICHWELTEN eröffnet. „Wir stellen die ganze Welt der Kraniche dar – eine echte Erlebniswelt“, sagt der Leiter des Zentrums, Dr. Günter Nowald. Auf rund 500 Quadratmetern Fläche im Innenbereich und 1,7 Hektar im Außenbereich werden den Besuchern jeweils vom 1. März bis zum 30. November mehrere Ausstellungen geboten, die einen umfassenden Einblick in das Leben der „Vögel des Glücks“ bieten. „Wir werden ein Magnet für die Gäste des Landes und die Einheimischen sein“, ist sich Nowald sicher. Insgesamt wurden rund sechs Millionen Euro in das Zentrum investiert.
Grund für den Neubau war, dass das Kranichzentrum im vier Kilometer entfernten Groß Mohrdorf keine weitere Entwicklung mehr zuließ. „Das Zentrum war 1996 entstanden und hat uns fast drei Jahrzehnte lang sehr gute Dienste geleistet. Doch es wurde zu klein und die Ausstellung war in die Jahre gekommen“, erklärt Nowald. 2015 war dann in Günz die zweistöckige und barrierefreie Kranichbeobachtungsstation Kranorama hinzugekommen. So war nur folgerichtig, den Besuchern das nur 300 Meter entfernte Erlebniszentrum KRANICHWELTEN zu bieten.
Laut Nowald wird in der Ausstellung zunächst eine interaktive Weltkarte gezeigt, die die Brut- und Überwinterungsgebiete von allen 15 Kranicharten darstellen. Dazu gibt es eine Sound-Dusche, mit der die sogenannten Duett-Rufe der unterschiedlichen Arten zu hören sind. Bei diesen Duett-Rufen handelt es sich um eine zeitlich koordinierte Tonfolge beider Partner eines Paares, um ihr Revier abzugrenzen.
Bekannt sind die Kraniche durch ihre markanten Trompetenrufe, doch sie werden auch immer wieder verwechselt mit Graugänsen. In der Ausstellung lernen die Besucherinnen und Besucher, wie sich Kraniche von Gänsen oder Graureihern unterscheiden. Zusätzlich gibt es sogenannte Virtual-Reality-Brillen, mit denen es unter anderem möglich ist, den Kranichen ins Auge zu schauen.
Eine weiterer Ausstellungsbereich behandelt das Verhältnis zwischen den Menschen und den scheuen Tieren. „Kraniche sind seit Jahrhunderten mit Menschen verwoben“, sagt Nowald. Sie werden weltweit in Geschichten oder Liedern auch als Botschafter des Friedens oder als Sinnbild eines langen Lebens, der Treue oder der Wachsamkeit gefeiert.
Weitere Teile der KRANICHWELTEN befassen sich mit der komplexen Biologie der heimischen Graukraniche oder dokumentieren die Leistungen der Zugvögel: So überquert etwa der asiatische Schwarzhals-Kranich den Himalaya in knapp 8.000 Metern – in eisiger Kälte mit extrem wenig Sauerstoff. Wie sie das schaffen, sei Teil der umfangreichen Forschungen, die von dem inzwischen auf zehn festangestellte Mitarbeitenden angewachsenen Team in Mecklenburg-Vorpommern geleistet wird. „Wir forschen weiter, um den Erhalt der Kraniche zu sichern.“
Dazu kämen neben diversen Mitarbeitenden aus dem Bundesfreiwilligendienst beziehungsweise Freiwilligen ökologischen Jahr auch 30 ehrenamtliche Ranger, die den Besuchern im Kranorama mit Informationen zur Seite stehen. Im großen Außenbereich gibt es auch ein Niedermoor. Damit können laut Nowald die komplexen ökologischen Zusammenhänge dargestellt werden, mit denen die Kraniche zurechtkommen müssen. Mit einer Kinderecke wurde auch an die jungen Besucherinnen und Besucher gedacht und im Gegensatz zum Zentrum in Groß Mohrdorf ist in Günz auch ein Bistro integriert. „Damit steht einem erlebnisreichen Ganztagesausflug nichts mehr im Weg“, ist der Biologe überzeugt.
Weitere Informationen: kraniche.de
Weitere Bilder zum Herunterladen:
Dr. Günter Nowald in den KRANICHWELTEN, Foto: TMV/Petermann
Südafrika-Kronenkranich in der Ausstellung, Foto: TMV/Petermann
Exponat in der Ausstellung, Foto: TMV/Petermann
Vergleich verschiedener Großvögel, Foto: TMV/Petermann
Verhältnis zwischen Mensch und Kranich, Foto: TMV/Petermann
Fassade des Kranoramas, Foto: TMV/Petermann
Auf Anfrage können weitere Bilder zur Verfügung gestellt werden.