Presse

Urlaubsnachrichten aus MV

MV tut gutMV tut gutMV tut gut

Menü

Pressemitteilungen

Nr. 49

28.08.2025

3 min

Wein aus Welzin: Ernte auf der Insel Usedom steht kurz bevor

Familienunternehmen baut Naturwein im dritten Jahr an

Familie Kühne-Hellmessen: (v. l. n. r.) Sabrina Steeb, Cornelia Kühne-Hellmessen, Christoph Kühne-Hellmessen, Leonhard Kühne-Hellmessen © TMV/Petermann

Im Weingut Welzin auf Usedom reifen gerade die Trauben für den dritten Jahrgang des Naturweins „Kühn&Hell“. Die Ernte soll in der ersten Septemberwoche beginnen. „Er zeichnet sich durch die Einzigartigkeit aus, denn es gibt nur diesen einen auf Usedom angebauten Wein“, sagt Kellermeister und Inhaber Christoph Kühne-Hellmessen. Der Klimawandel mache den Weinbau in diesen Breiten möglich. Die Winter sind nicht mehr so kalt, dass wochenlanger Frost die Weinreben erfrieren lässt. 

Auch die weiteren Rahmenbedingungen sorgen für beste Voraussetzungen. Usedom gilt als eine der sonnenreichsten Regionen Deutschlands. „Das Wasser des nahen Stettiner Haffs wirkt im Frühjahr wie ein Kühlschrank, die Vegetation kommt nicht so schnell in Schwung wie in südlicheren Regionen“, berichtet Kühne-Hellmessen, den es vor rund 30 Jahren mit seiner Familie aus Bayern auf die Insel verschlagen hat. Die Kühle mindere die Gefahr von Spätfrösten. Diese kommen beispielsweise in Süddeutschland immer wieder vor, wenn die Vegetation bei Wärme im Februar/März zu früh anspringt und dann Nachfröste auftreten. 

Andererseits sei es im Herbst länger warm, weil das Wasser wie ein riesiger Wärmespeicher wirkt. „Es ist der Mix aus dem ausgeglichenen Klima, den kühlen Nächten und späten warmen Tagen, die ideal sind für unseren Wein.“ Auch der Boden sei exzellent. Usedom hat die geologisch jüngsten Böden in Deutschland, hier verschwand nach der Eiszeit erst vor rund 12.000 Jahren das Eis. „Unsere ein Hektar große Anbaufläche, ein moderater Südhang, beginnt an einer Endmoräne“, sagt der gebürtige Münchner. 

2021 holte sich der bayerische Ökolandwirt als Grundstock für das Weingut Welzin Stecklinge von sieben charakterstarken Rebsorten aus Rheinland-Pfalz: Sauvignac, Muscaris, Solaris, Rinot, Ravel blanc, Soreli und Fleurtai. Diese robusten Rebsorten ermöglichten Weinbau fast ohne Pflanzenschutzmittel und seien die Zukunft des nachhaltigen Weinbaus. Nach dem Pressen werden die Trauben mithilfe der natürlich vorhandenen Hefen spontan vergoren und ohne Filtration oder weitere Zusätze im Eichenfass und Stahltank zu einem sogenannten gemischten Satz verarbeitet.

Bei der Herstellung des Bioweins legt Kühne-Hellmessen zusammen mit der ganzen Familie strenge Maßstäbe an. „Wir machen alles mit der Hand und verzichten auf jegliche Art der künstlichen Verschönerung des Weins.“ Dabei helfe die mehr als 40-jährige Erfahrung im ökologischen Landbau. „Der Weinanbau war immer mein Traum“, erzählt er.

Der Arbeitsaufwand sei enorm, was sich natürlich auch bei der Preisgestaltung auswirkt. Doch die mit bisher rund 3.000 vergleichsweise geringe Zahl von Flaschen lasse sich gut verkaufen. Er ist am Hof in der Vinothek zu haben und wird im ausgewählten Weinhandel und einigen Hotels auf der Insel verkauft. Auch das KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin versorgt seine Kunden mit „Kühn & Hell“. In diesem Jahr rechnet Kühne-Hellmessen mit einem Ertrag von rund 4.000 Flaschen. 

In Mecklenburg-Vorpommern ist der Weinbau bisher kaum verbreitet. Seit 2002 ist Schloss Rattey als „offizielles Landweingebiet“ anerkannt. Es umfasst den Angaben zufolge rund 35 Hektar mit etwa 175.000 Rebstöcken. Daneben gibt es unter anderem in Dorf Mecklenburg bei Wismar den Weinberg Dähn, wo auf 0,5 Hektar rund 2.000 Rebstöcke stehen, oder die Hohmann Weinanbau Rügen GmbH in Lancken-Granitz mit 4.100 Rebstöcken auf rund einem Hektar.

Weitere Informationen: gut-welzin.de

Weitere Bilder zum Herunterladen: 
Christoph Kühne-Hellmessen öffnet eine Flasche seines Weins, Foto: TMV/Petermann
Christoph Kühne-Hellmessen begutachtet die Reben, Foto: TMV/Petermann
Luftansicht Weingut Welzin, Foto: TMV/Petermann
Naturwein „Kühn&Hell“ in der Vinothek, Foto: TMV/Petermann
Christoph Kühne-Hellmessen prüft den Stand der Reben, Foto: TMV/Petermann

Auf Anfrage können weitere Bilder zur Verfügung gestellt werden.