Branchenumfrage Weihnachten und Silvester 2025: Nachfrage zum Jahreswechsel besonders hoch

Der aktuellen Branchenumfrage des Landestourismusverbandes mit 180 teilnehmenden Unternehmen zufolge, erwarten die Beherbergungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern an Silvester eine Auslastung von rund 80 Prozent. Dabei wird es in den touristischen Zentren erfahrungsgemäß auch eine Reihe von Betrieben geben, die vollständig gebucht sein werden. Zum Weihnachtsfest erwarten die Betriebe eine Auslastung von 36 Prozent. Dazu Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Zum Jahreswechsel herrscht erneut Hochbetrieb im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern! Es kommen viele Gäste aus ganz Deutschland in den Nordosten. Das unterstreicht einmal mehr die Attraktivität unseres Bundeslandes. Was mich sehr freut: Wir stellen zugleich fest, dass in dieser Zeit zunehmend Einheimische Urlaub an der Ostseeküste, der Seenplatte oder den anderen Regionen machen. Etwa jeder vierte Gast (26 Prozent) stammt aus Mecklenburg-Vorpommern.“

Preise zum Jahreswechsel gestiegen
Die Preise zu Weihnachten/Silvester wurden den befragten Unternehmen zufolge um durchschnittlich knapp fünf Prozent erhöht. Dabei vermeldete jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) leichte Preissteigerungen (bis +15 Prozent), 14 Prozent meldeten deutliche Preissteigerungen von mehr als 15 Prozent. Fast jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) hat die Preise im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten. 16 Prozent haben die Preise im Vergleich zum Vorjahr (leicht) gesenkt.

Jedes zweite Unternehmen ist zufrieden mit dem aktuellen Tourismusjahr
Ein Blick auf die Zufriedenheit mit dem Tourismusjahr 2025 zeigt, dass jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) (sehr) zufrieden mit dem aktuellen Tourismusjahr ist; 22 Prozent bewerten das aktuelle Jahr als mittelmäßig und 29 Prozent sind (sehr) unzufrieden mit dem Jahresverlauf. Zum Vergleich: Im Vorjahr zeigten sich ebenfalls 50 Prozent (sehr) zufrieden und 30 Prozent (sehr) unzufrieden. Der Anteil derer, die sich neutral verhalten, blieb gleich. 

Arbeitskräftebedarf beeinträchtigt Entwicklungsmöglichkeiten
2025 waren 32 Prozent der touristischen Unternehmen vom Arbeitskräftemangel betroffen, damit ist der prozentuale Anteil im Vergleich zu den Vorjahren gesunken (2022: 49 Prozent, 2023: 40 Prozent, 2024: 42 Prozent). Allerdings sind touristische Unternehmen, die vom Arbeitskräftemangel betroffen sind, (sehr) stark in der eigenen Entwicklung beeinträchtigt (68 Prozent).

70 Prozent der Betriebe haben 2025 in touristische Infrastruktur investiert
Ein großer Teil der Befragten (70 Prozent) hat 2025 in touristische Infrastruktur investiert: 42 Prozent in Digitalisierung, 41 Prozent in Infrastruktur, 39 Prozent in Marketing, 35 Prozent in Nachhaltigkeit, zehn Prozent in Instandhaltung. Auch für das kommende Jahr planen 57 Prozent der Betriebe Investitionen oder neue Angebote; rund ein Drittel plant das nicht und zehn Prozent können es noch nicht sagen. Von denen, die investieren wollen, steht das Thema Nachhaltigkeit an erster Stelle, gefolgt von Erweiterungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. 

Gästezufriedenheit leicht gestiegen 
Die Zufriedenheit der Gäste/Besucher wird von den Befragten insgesamt als hoch eingeschätzt. So empfinden 85 Prozent der befragten Unternehmen (vgl. 2024: 81 Prozent) die Zufriedenheit ihrer Gäste/Besucher als hoch oder sehr hoch. Nur vier Prozent schätzen diese als niedrig ein; elf Prozent verhielten sich bei der Frage neutral. Damit liegt die Einschätzung der Gästezufriedenheit seitens der Gastgebenden etwas höher als im Vorjahr.

Für am zufriedensten schätzen die Unternehmen in der Region Mecklenburg-Schwerin (100 Prozent sehr hohe oder hohe Zufriedenheit) und Mecklenburgische Ostseeküste (93 Prozent sehr hohe oder hohe Zufriedenheit) ihre Gäste ein; in Vorpommern (69 Prozent) und auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (71 Prozent) fällt die Einschätzung der Gästezufriedenheit am niedrigsten aus. 

Wirtschaftliche Lage 
Die eigene wirtschaftliche Lage schätzen 40 Prozent der Befragten (vgl. 2024: 47 Prozent) als sicher oder sehr sicher ein, 43 Prozent bewerten sie als neutral (vgl. 2024: 34 Prozent) und 17 Prozent (vgl. 2024: 19 Prozent) sehen sich als gefährdet oder akut gefährdet an. 

Erwartete touristische Nachfrage für das Jahr 2026
Die Erwartungen für das Jahr 2026 sind bei den touristischen Unternehmen tendenziell eher verhalten. So erwartet etwa jedes achte Unternehmen (13 Prozent) eine höhere Nachfrage, 64 Prozent konstatierten, dass die Nachfrage nach Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern auf aktuellem Niveau bleibt, 18 Prozent gehen davon aus, dass die Nachfrage sinken wird, fünf Prozent sagten, dass sie deutlich sinken wird. 

Die Branche sieht für das kommende Jahr wiederholt eine Reihe von Herausforderungen: Insbesondere die Inflation und die allgemeinen Preissteigerungen (60 Prozent; vgl. 2024: 60 Prozent), die Energie- und Rohstoffpreise (48 Prozent; 2024: 53 Prozent), die Arbeits- und Personalkosten (36 Prozent, 2024: 32 Prozent) werden als die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr benannt. 

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