Der Tourismus war 2013 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Amtes auf Wachstumskurs. „Im vergangenen Jahr haben wir mit 28,2 Millionen (+0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) Übernachtungen das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte unseres Landes erzielt. Bemerkenswert ist, dass das sehr gute Ergebnis trotz des langen Winters im vergangenen Jahr zustande gekommen ist. Wir hatten im Land keine einmaligen Großveranstaltungen, wie beispielsweise im Rekordjahr 2009 die Bundesgartenschau in Schwerin. Ein insgesamt erfreuliches Ergebnis – daran gilt es anzuknüpfen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Donnerstag in Schwerin. Nur im Jahr 2009 wurde mit 28,4 Millionen Übernachtungen ein besseres Ergebnis erzielt.
Leistungskraft der Branche sorgt für tolles Ergebnis
Insgesamt wurden rund 7,1 Millionen Ankünfte erzielt, ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das Ergebnis unterstreicht die Leistungskraft der Branche und die Motivation der Mitarbeiter, Tag für Tag und unabhängig vom Wetter das Bestmögliche herauszuholen. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern ist robust und wettbe-werbsfähig“, betonte Jürgen Seidel, Präsident des Landestourismusverbandes. Hinsichtlich der Unterkunftsarten erzielt die Hotellerie einen Zuwachs von 1,5 Prozent bei den Ankünften und 2,3 Prozent bei den Übernachtungen. Die Vorsorge- und Reha-Kliniken haben Zuwachsraten von 5,4 Prozent bei den Ankünften und von 2,6 Prozent bei den Übernachtungen zu vermelden. Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten verzeichnen bei Ankünften (-1,5 Prozent) und Übernachtungen (-2,8 Prozent) Verluste.
Herausforderung ist, das hohe Niveau weiter zu halten
Die Tourismusbranche steht vor großen Herausforderungen. „Gäste entscheiden sich zunehmend kurzfristiger, Qualität und Service gewinnen immer mehr an Bedeutung. Entscheidend wird hier das Angebot für unsere Gäste sein. Investitionen in saisonunabhängige Maßnahmen sind weiter nötig. Der Schwerpunkt wird insbesondere auf der Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur liegen. Sind die Angebote vorhanden, kommen Gäste auch gern wieder“, betonte Glawe weiter. Das Kunstmuseum in Ahrenshoop, das Naturerbezentrum Rügen oder das Darwineum in Rostock sowie das Müritzeum in Waren (Müritz) sind gute Beispiele für solche Investitionen. Die Aufenthaltsdauer liegt 2013 konstant wie im Vorjahr weiter bei 4,0 Tagen.
„In den kommenden Jahren geht es darum, das hohe Niveau von möglichst mehr als 28 Millionen Übernachtungen zu halten und die Qualität im Tourismus auszubauen. Es muss uns gelingen Urlauber zu gewinnen, die noch nie in Mecklenburg-Vorpommern waren. Hier stehen wir im ständigen Wettbewerb mit anderen Bundesländern. Die Verbesserung des Angebots ist eine stetige Herausforderung“, machte Tourismusverbandspräsident Jürgen Seidel deutlich.
Reiseregionen und Städte entwickeln sich positiv
In fast allen Reisegebieten hat es bei den Ankünften Zuwächse gegeben: Mecklenburgische Ostseeküste +4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, Mecklenburgische Schweiz-Seenplatte +0,9, Vorpommern + 0,8, Westmecklenburg +1,4. Lediglich die Region Rügen/Hiddensee verbuchte bei den Ankünften Rückgänge (-2,6). Auch bei den Über-nachtungen sieht es in allen Reiseregionen ähnlich positiv aus. Leichte Rückgänge verzeichnen hier Rügen/Hiddensee und die Mecklenburgische Seenplatte. Die Entwicklung in den Städten verläuft dynamisch. Rostock (+6,8 Prozent) und Schwerin (+1,6 Prozent) konnten die Übernachtungen weiter steigern.
MV wird für Campingtouristen attraktiver - deutlich Zuwächse
Mecklenburg-Vorpommern wird auch für Campingfreude immer attrak-tiver. MV kann Zuwächse im Campingsegment im Jahr 2013 verzeich-nen. Die Ankünfte liegen bei 874.230 (+4,7 Prozent), knapp vier Millionen Übernachtungen registrierte das Statistische Amt. „Dies zeigt, dass die wetterfesten Angebote bei guten Wetterverhältnissen auch im Spätherbst angenommen werden“, sagte Glawe. „Wir haben inzwischen eine Bandbreite von saisonunabhängigen Angeboten auf den modernen Plätzen in unserem Land. Indoor-Spielbereiche, Wellnessanlagen, Einkaufsmöglichkeiten oder auch Animationsangebote sind mittlerweile bei größeren Anlagen Standard-Ausstattung.“ Investitionen der Branche in die Infrastruktur, Maßnahmen in der Service- und Dienstleistungs-Qualität sowie das Einführen von Umweltmanagementsystemen haben dazu beigetragen, dass Camping neben der Hotellerie zu den stärksten Wachstumsbereichen im Tourismus gehört.
Mehr ausländische Gäste entdecken MV – mit Rückenwind in Saison
„Erfreulich ist die positive Tendenz in der bisherigen Gesamtbilanz auch bei den Zahlen ausländischer Gäste. Es sind weitere Anstren-gungen im Marketing nötig, um noch mehr Urlauber aus ausländischen Urlaubsdestinationen zu gewinnen. Alleinstellungsmerkmale können verstärkt betont werden“, betonte Glawe. Mehr als 340.400 (+1,5 Pro-zent) ausländische Besucher verbrachten über 945.000 (+3 Prozent) Nächte im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei stammen die meisten Touristen aus Schweden, Dänemark und den Niederlanden. „Wir gehen mit Rückenwind und guten Vorzeichen in die neue Saison: Die Vorbuchungslage und alle wissenschaftlichen Prognosen geben Anlass zur Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr“, so Seidel abschließend.