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28.09.2018

2 min

Rostock ist Deutschlands Surfer-Hauptstadt

Mit der Hansestadt haben die Brüder Daniel und Tobias Weiß eine Heimat entdeckt, die alles vereint, was sie lange gesucht haben: eine junge Szene, das Meer und Wellen, die zuverlässig im Zwei-Stunden-Takt brechen.

Surfer und Stand-Up-Paddler nutzen die letzten Sonnenstunden in Warnemünde © TMV/Krauss
Sie war immer schon da, die Abenteuerlust, die Daniel und Tobias Weiß dazu anstachelt, das Meer zu bezwingen. Oder einfach nur den kleinen Baggersee. An dem haben die Brüder in ihrer ehemaligen Heimatstadt in Süddeutschland das Windsurfen gelernt und fortan jede freie Minute damit verbracht, an Orte zu reisen, die abwechslungsreichere Kulissen und mehr Action bieten. Gefunden haben sie beides in der Hansestadt an der Ostsee, wo die Brüder heute leben. „Rostock ist für mich Deutschlands Surfer-Hauptstadt“, erzählt Daniel. Er muss es wissen, schließlich betreibt der gebürtige Bayer mit dem „Beachhouse“ nun eine eigene Surfschule: Wellenreiten, Kitesurfen, Stand Up Paddeln, Windsurfen – alles macht „am schönsten Strand Deutschlands“ noch mehr Spaß. Mit dem Surfbrett unter dem Arm in die S-Bahn
In Rostock herrschen seiner Meinung nach die besten Surf-Bedingungen, weil die Spots so schnell zu erreichen sind. Mit dem Brett unter dem Arm in die S-Bahn – und schon nach 25 Minuten können sich die Surfer in Warnemünde in die Ostsee stürzen. Heute legt Daniel die Strecke aber mit einem anderen Gefährt zurück: Am Stadthafen nämlich liegt der Katamaran, mit dem sein Bruder Tobias im Sommer Tagestrips auf der Ostsee anbietet. „Dass sich das Küstengewässer bis mitten in die Stadt zieht, ist etwas Besonderes“, erzählt Kapitän Tobias, während er die Leinen seines Schiffs löst. Nicht nur, weil ihn damit im Alltag nur wenige Schritte von seinem Katamaran trennen, sondern auch, weil sich die Meeresluft so bis in die Großstadt trägt. In Verbindung mit der Rostocker Heide, dem größten geschlossenen Küstenwald in Deutschland, entsteht hier ein besonders mildes Reizklima. Während sich der Katamaran Tonia unter vollen Segeln seinen Weg zielstrebig Richtung Warnemünde bahnt, genießen Tobias und Daniel den Ausblick auf die Skyline mit der imposanten Marienkirche, die mit ihrer Astronomischen Uhr seit 1472 den Takt angibt. Davor die im Stil der Speicherhäuser gehaltenen Backsteingebäude. Ein Hauch Hawaii-Feeling in Warnemünde: Trendsport Fährwellen-Surfen
Als mit dem Leuchtturm eines der Wahrzeichen von Warnemünde auf Backbord-Seite erscheint, macht sich die Crew bereit und tauscht Hoodies und Jeans gegen Neoprenanzüge. Jetzt muss alles ganz schnell gehen! Nur noch wenige Minuten, dann wird die Fähre aus Dänemark zwischen den Leuchtfeuern hindurch in die Warnow einfahren. Und mit ihren 30.000 PS auch gleich die Wellengarantie mitbringen. Also runter vom Katamaran und rauf auf die Bretter! Kaum haben sich die Brüder auf der vorgelagerten Sandbank am Strand von Warnemünde in Position gebracht, verschwindet die Fähre auch schon hinter der Westmole. Was wenige Minuten später folgt, sind Wellen, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden. Paddeln, surfen, übers Wasser fliegen. Das Surf-Spektakel, das unterdessen nicht nur Locals, sondern Fans exotischer Wellen aus aller Welt lockt, findet alle zwei Stunden statt. Wellenreiten nach Fahrplan also – wie so vieles in Rostock und Warnemünde ist auch das in Deutschland einzigartig. Weitere Fotos zum Herunterladen:
Der bekannte Leuchtturm des Ostseebades Warnemünde (Quelle: TMV/Krauss)
Kleine und große Segelschiffe im Rostocker Stadthafen (Quelle: TMV/Krauss)