Rekordjahr 2015: Mit einem Ergebnis von knapp 29,5 Millionen Übernachtungen hat die Tourismusbranche das vergangene Jahr abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr (28,7 Millionen Übernachtungen) ist das ein Zuwachs von 2,6 Prozent und damit das beste Ergebnis seit 1990. Dabei fällt der Zuwachs an Übernachtungen im Nordosten etwas geringer aus als im deutschlandweiten Vergleich (+2,9 Prozent). Die Anzahl der Gästeankünfte lag mit 7,4 Millionen Übernachtungen um zwei Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Dazu der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Stefan Rudolph: „Das ist ein hervorragendes Ergebnis für die ganze Tourismusfamilie. Unsere Heimat ist als Urlaubsland so gefragt wie nie zuvor. Das spricht für das Engagement und die Professionalität tausender Touristiker, Hoteliers, Gastwirte und vieler weiterer Aktiver im Land. Wir sind immer mehr das Gastgeberland in Deutschland. Und dennoch, wir müssen weiter daran arbeiten, neue Quellmärkte zu erschließen, die Aufenthaltsdauer der Gäste zu verlängern und immer mehr Urlauber zum Wiederkommen zu gewinnen. Nicht das bisweilen unbeständige Wetter lässt potenzielle Gäste manchmal zögern, sondern zum Beispiel zuweilen fehlende Freizeitangebote, nicht immer vorhandene Barrierearmut beziehungsweise Barrierefreiheit und ein noch zu komplettierendes Radwegenetz.“
Jürgen Seidel, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzt: „Die Voraussetzungen im vergangenen Jahr waren positiv: Neue Veranstaltungsformate, neue Hotel- und Freizeiteinrichtungen und verstärkte Kooperationen mit internationalen Veranstaltern haben zum Wachstum beigetragen. Zudem machen sich die Investitionen in touristische Einrichtungen, aber auch in Radwege, Wasserwanderrastplätze oder Strandpromenaden bemerkbar.“
Fast alle Reisegebiete verzeichnen Übernachtungszuwächse
Bei den Reiseregionen liegen im Gesamtjahr 2015 die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (+14,7 Prozent), die Insel Rügen mit Hiddensee (+4,6 Prozent), die Insel Usedom (+2,8 Prozent), die Mecklenburgische Ostseeküste (+1,6 Prozent) und das Vorpommersche Festland (+2,4 Prozent) auf Wachstumskurs. Westmecklenburg (-3,1 Prozent) und die Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte (-2,7 Prozent) müssen im vergangenen Jahr Rückgänge verkraften, zum Teil bedingt durch den Wegfall von Kapazitäten. „Der Binnentourismus in Deutschland zieht merklich an, davon profitiert auch Mecklenburg-Vorpommern. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir stehen in einem harten Wettbewerb zu anderen tollen Tourismusdestinationen, und das weltweit. Wir müssen vor allem mehr mit unserem touristischen Kleinod Binnenland punkten. Hier haben wir noch deutlich Potenzial für mehr Gäste, zum Beispiel für Urlaub von Familien auf dem Lande und Menschen, die für sich Entschleunigung suchen. Die hier bestehenden Alleinstellungsmerkmale und marktfähige und marktschaffende Angebote sollten kontinuierlich weiterentwickelt und zielgerichtet weiter klug beworben werden“, forderte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph. Von den Städten vermelden für 2015 Greifswald (+10,8 Prozent), Stralsund (+5,4 Prozent), Wismar (+1,8 Prozent) und Rostock (+1,8 Prozent) Übernachtungszuwächse. Schwerin (-7,4 Prozent) und Neubrandenburg (-8,1 Prozent) haben Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
Camping: So viele Übernachtungen wie noch nie seit der Wende
Die Campingplätze erzielten mit 4,6 Millionen Übernachtungen ein Plus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dass diese in der ersten Liga spielen, unterstreichen aktuelle Auszeichnungen: Die Campingplätze „Campingpark Kühlungsborn“ an der Ostsee und der „Camping- und Ferienpark Havelberge in Groß Quassow“ in der Mecklenburgischen Seenplatte sind kürzlich vom ADAC-Campingführer mit dem Spitzenprädikat „ADAC BestCamping“ gewürdigt worden. Auch bei den Ankünften legten die Campingplätze um acht Prozent zu: 2015 wurden rund 995.000 Camper gezählt. „Wir wachsen auch im Campingbereich weiter, obwohl die Sommermonate in 2015 wettertechnisch anfangs durchwachsen waren. Das zeigt auch, dass wir inzwischen mit wetterunabhängigen Angeboten stärker punkten können als noch vor wenigen Jahren“, so Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph.
In der Hotellerie gab es mit rund 13,3 Millionen Übernachtungen ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den Ferienunterkünften wurden 8,3 Millionen Übernachtungen gezählt, 3,8 Prozent mehr als 2014.
Steigerungen auch bei Übernachtungen ausländischer Gäste
Immer mehr ausländische Gäste entdecken den Nordosten für sich. 2015 wurden rund 375.000 Gäste (+1,5 Prozent) gezählt, die in der amtlichen Statistik mit knapp mehr als eine Million Übernachtungen (+2,0 Prozent) zu Buche schlagen. „Immer mehr internationale Gäste entscheiden sich für ihren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Unsere Schwerpunktsetzungen bei den überregionalen touristischen Marketingaktivitäten tragen deutlich Früchte. Insbesondere im Ostseeraum, in Süddeutschland und in den Alpenländern werben wir für die Tourismusdestination Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Eine strategische Entscheidung, die sich als richtig erweist“, betonte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph. Mit rund 169.000 Übernachtungen erzielten die niederländischen Gäste die meisten Übernachtungen, gefolgt von den Schweizern mit rund 157.000 Übernachtungen und den Dänen mit rund 147.000 Übernachtungen. Die meisten Gäste kamen aus Schweden (71.100). Die stärksten Zuwächse wurden aus Österreich (+12,1 Prozent) erreicht, einem Land, in dem im vergangenen Jahr sehr intensiv geworben und kooperiert wurde. Auch für 2016 werden steigende Übernachtungszahlen erwartet. Impulse dafür geben unter anderem neue direkte Flugverbindungen von Linz und Basel nach Rostock-Laage, von Zürich, Bern und Basel nach Usedom oder das erweiterte Angebot des City Night Line aus der Schweiz mit neuen Haltepunkten unter anderem in der Mecklenburgischen Seenplatte und an der Ostseeküste. Zudem wird es in den ausländischen Herkunftsmärkten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus groß angelegte Kampagnen zum Themenjahr Natur geben.