Das vom Landestourismusverband und dem Verein Landurlaub geführte dreijährige Projekt „LandArt“ soll dem Tourismus im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns weiteren Auftrieb geben und die Herausbildung starker touristischer Netzwerke befördern. In einem Wettbewerb sind Gemeinden, Orte, Anbieter und Gastgeber zunächst dazu aufgerufen, kreative, vernetzte und nachhaltige Urlaubsangebote im ländlichen Raum vorzustellen und damit die Beteiligung an „LandArt“ zu erreichen. Die Preisträger erhalten zur Steigerung ihres Bekanntheitsgrades und ihrer Qualität ein mehrjähriges Paket aus Werbung und Beratung.
„Es gibt abseits der Ostsee viele gute Anbieter von Übernachtungen, regionaler Küche, Lebensmitteln, Aktivurlaub, Kunst, Kultur und Veranstaltungen. Wir wollen sie noch näher zueinander führen und Mecklenburg-Vorpommern für Familien und Paare stärker mit dem Begriff des ländlichen Urlaubs aufladen“, erklärte Jürgen Seidel, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Er erwähnte, dass im Landesinneren mit jährlich mehr als sieben Millionen Übernachtungen etwa ein Viertel zum gesamten touristischen Aufkommen des Landes beigetragen werde und Mecklenburg-Vorpommern beim ländlichen Tourismus innerhalb Ostdeutschlands einen Anteil von mehr als 40 Prozent erreiche. Seit 1997 hat sich die Anzahl der Übernachtungen in den küstenfernen Gebiete mehr als verdoppelt. Am stärksten sind heute die Mecklenburgische Seenplatte und die Mecklenburgische Schweiz mit zusammen fast 4,5 Millionen Übernachtungen. „Das Wachstumspotenzial ist im Landesinneren höher als an der Ostsee. Dies hat mit Ausbaumöglichkeiten zu tun, aber auch mit der inzwischen deutschlandweit starken Marke Seenplatte sowie mit dem Wunsch vieler Menschen nach Rückbesinnung auf Natur und Natürlichkeit“, sagte Seidel. Der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen zufolge interessieren sich rund 6,9 Millionen Deutsche für Landurlaub, davon 3,2 Millionen Deutsche auch für Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern.
„LandArt“ ist eine gemeinsame Initiative der beiden Landesverbände sowie der Ministerien für Wirtschaft, Bau und Tourismus und für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Beim Projekt geht es um mehr als um Urlaub auf dem Bauern- oder Reiterhof; es bezieht Offerten für Kulturliebhaber, Genießer oder Aktive mit ein. Als gutes Beispiel für potenzielle Bewerber kann das wassertouristische Netzwerk „Abenteuer Flusslandschaft“ entlang der Peene gelten. Die Vorpommersche Flusslandschaft wurde 2010 als herausragende Initiative für sanften Tourismus mit dem European Destination of Excellence Award (EDEN) ausgezeichnet. Für „LandArt“ bewerben können sich Zusammenschlüsse, die ihre Angebote auf lokaler oder regionaler Ebene vernetzen und einen direkten Bezug zum Landtourismus haben. Integriert werden können beispielsweise Tourismusorganisationen, Orte, Anbieter und touristische Leistungsträger aller Art. In jedem Zusammenschluss müssen Beherbergungsleistungen integriert und Mindeststandards für Hotels, Ferienwohnungen, Gasthöfe, Gästezimmer und Campingplätze erfüllt sein. Eine Fachjury bewertet in den Kategorien Idee, Ortsbild, Netzwerk und Landerlebnis.
Die sechs bis acht ausgewählten Netzwerke erhalten eine umfangreiche Produktberatung sowie Print-, Online- und PR-Leistungen. Außerdem werden sie mit einem professionellen Coaching-, Qualifizierungs- und Seminarprogramm begleitet und 2013 auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin präsentiert. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2012. Detaillierte Informationen zum Projekt werden auf neun Veranstaltungen in den touristischen Regionen vermittelt: Vorpommern 10. April 2012, Usedom, Fischland-Darß-Zingst und Insel Rügen je 12. April, Mecklenburgische Schweiz und Mecklenburgische Ostseeküste 13. April, Mecklenburg-Schwerin 17. April und Mecklenburgische Seenplatte 23. April. Weitere Informationen und Termine unter:
www.tmv.de/landart.
Landestourismusverband und Verein Landurlaub vereinbaren nähere Zusammenarbeit
Über das Projekt „LandArt“ soll entsprechend der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung auch die Kooperation zwischen Landestourismusverband und Verein Landurlaub verstärkt werden. Die Spitzen beider Verbände haben parallel zum Projektstart eine Absichtserklärung zur vertieften Zusammenarbeit unterzeichnet, der eine Kooperationsvereinbarung folgen soll.