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Nr. 51

18.09.2025

2 min

Kino zum Kaminknistern: Zum 25. Filmfest ins Gutshaus nach Garvensdorf

Jubiläumsausgabe steht unter dem Titel „Lichtspiel – Theater im Film“

Holger Stein mit Projektor © TMV/Petermann

Zum 25. Mal wird vom 7. bis 9. November das Filmfest Garvensdorf veranstaltet. Geprägt sei das Fest in dem rund 100 Einwohner zählenden Ort etwa 20 Kilometer nordöstlich von Wismar auch durch das Rahmenprogramm, sagt Holger Stein vom Vorstand des ausrichtenden Vereins Gutshaus Garvensdorf. Dazu gehören Live-Musik, Filmgespräche mit Regisseuren oder Referenten, aber auch Ausstellungen und das gemeinsame Essen und Erzählen von Geschichten. In dem rund 200 Jahre alten Gutshaus werden auch in diesem Jahr fünf Hauptfilme, ein Kinderfilm und Kurzfilme zu sehen sein. Schon mehrfach wurde das Projekt mit dem Kinokulturpreis Mecklenburg-Vorpommern in der Kategorie „nicht-gewerbliche Spielstätten“ ausgezeichnet.

In diesem Jahr lautet das Motto des Filmfests „Lichtspiel – Theater im Film“, ein Wortspiel aus den Begriffen Lichtspieltheater (=Kino) und (Bühnen-)Theater. „Dazu laden wir Filmeschaffende ein“, berichtet Stein. So werde dieses Mal Regisseur Dieter Schumann („flüstern & SCHREIEN“) zum Gespräch erwartet, dessen neuester Film „Dann gehste eben nach Parchim – Von der Leidenschaft des jungen Theaters“ gezeigt wird. Der Dokumentarfilm begleitet zwei junge Frauen, die nach ihrer Schauspielausbildung auf keiner der großen Bühnen landen, sondern ihr erstes Engagement an einem kleinen Theater im Landesinneren Mecklenburg-Vorpommerns bekommen – eine filmische Hommage an das Theater an sich. Zur weiteren thematischen Filmauswahl gehören die Spielfilme „Stilles Land“, „Birdman“, „Kleine Haie“ sowie „Vanya on 42nd Street“.

Pro Vorstellung finden bis zu 50 Besucherinnen und Besucher auf Sofas, Sesseln oder Stühlen Platz. „Das Fest lockt auch weit entfernt wohnende Gäste an“, sagt Stein. Es ist die ganz besondere, familiäre Atmosphäre tief in der mecklenburgischen Provinz, die das Fest zum Erfolg werden lässt. „Am Samstag gibt es Kaffee und Kuchen aus dem Gemeindebackhaus.“ Die Veranstaltung sei auch geprägt durch das Ambiente des mit viel Liebe und Eigenleistung erhaltenen alten Gutshauses sowie das Geräusch knisternden Holzes in den Lehmöfen.

Die Wurzeln des Vereins liegen laut Stein in der Übernahme des zuvor seit Jahren leerstehenden Gutshauses durch eine Gruppe von zehn Absolventen der damaligen Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm im Jahr 1993. Es sei das ursprüngliche Ziel gewesen, eigene Werkstätten einzurichten. Schnell kam neben der notwendigen Restaurierung die Idee auf, in dem Haus auch Programm- und Kinderkino zu machen. Im Kulturzimmer, dem Saal des Hauses mit einer Bühne, wurde bereits zu DDR-Zeiten gefeiert und von fahrenden Kinovorführern Filme gezeigt.

Anlässlich eines Geburtstags veranstaltete der Verein 1997 erstmals ein Filmwochenende mit live begleitetem Stummfilm, was sich zum jährlichen Garvensdorfer Filmfest weiterentwickelte. „Gleichzeitig wurde der Begriff ‚GutesHausKino‘ geprägt“, sagt Stein. Noch vorhandene Relikte aus der DDR-Zeit seien etwa zwei portable Kinoprojektoren für 35-mm-Filme (TK 35), die vom VEB Carl Zeiss Jena bis in die 1960er Jahre hergestellt wurden. „Immer wieder werden sie noch für Vorführungen verwendet.“
Weitere Informationen: guteshaus.de

Weitere Bilder zum Herunterladen: 
Holger Stein macht den Ofen an, Foto: TMV/Petermann
(v. l. n. r) Holger Stein, Claudia Gerber, Heike Förster, Holger Meyer, Gitte Riedel, Foto: TMV/Petermann
Luftbild Gutes Haus und Umgebung, Foto: TMV/Petermann
Frontansicht Gutes Haus, Foto: TMV/Petermann
Filmrollen und -spulen im Archiv des Guten Hauses, Foto: TMV/Petermann
Holger Stein mit Projektor, Foto: TMV/Petermann
Vorführung mit 16mm-Projektor, Foto: TMV/Petermann
Filmvorführung, Foto: TMV/Petermann

Auf Anfrage können weitere Bilder zur Verfügung gestellt werden.