Bald nun ist Weihnachtszeit …
Rund 50 Weihnachtsmärkte stimmen zwischen Ostsee und Seenplatte auf die Festtage ein
Gigantische Kirchen in ehrwürdigen Hansestädten, prächtige Marktplätze und verwinkelte Altstadtgassen, rote Backsteingiebel und weiße Bäderarchitekturperlen, imposante Schlösser und lauschige Klosterhöfe – das sind die zauberhaften Kulissen für die Vorweihnachtszeit in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 50 Weihnachts- und Adventsmärkte erstrahlen zwischen Ende November und Jahresabschluss im Lichterglanz und verleihen dem festlichen Flair zu-gleich eine maritime beziehungsweise regionale Note – wo sonst zum Beispiel kommt der Weihnachtsmann per Segelboot, wo sonst gibt es Sanddornpunsch und vieles andere mehr. Die Spannbreite reicht dabei vom größten Weihnachtsmarkt ganz Norddeutschlands in Rostock bis zum feinen Kleinod am Wesenberger Rathaus in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte, vom fast fünfwöchigen Dauerbrenner in der Landeshauptstadt Schwerin bis zur eintägigen Adventsgesang-Weihnachtsmarkt-Kombi in Rerik an der Ostsee. Veranstalter und Landestourismusverband rechnen mit 2,5 Millionen Gästen insbesondere aus Deutschland, Schweden, Dänemark und dem Baltikum. Im Folgenden sind die wichtigsten Märkte mit ihren jeweiligen Besonderheiten aufgeführt.
Rostock: Größter Weihnachtsmarkt in Norddeutschland
Wenn vom 27. November bis 22. Dezember der größte Weihnachtsmarkt des Nordens seine Pforten öffnet, tauchen 1,5 Millionen festlich gestimmte Besucher ein in ein Fluidum der Superlative. Das historische Zentrum der Hansestadt wird dann auf drei Kilometern Länge von einer Million Glühlämpchen weihnachtlich an- und ausgeleuchtet, allein für den Lichterhimmel am Universitätsplatz verbauten die Elektro-Wichtel des Weihnachtsmannes 37.900 Leuchten. Für das Christbaumflair sorgen 1.400 Nordmanntannen – sie säumen die Stände und Buden von 250 Schaustellern und Markthändlern, die aus einer mehr als doppelt so hohen Bewerberzahl auserwählt wurden. Auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt stehen die weltweit größte begehbare Pyramide und als ältestes Fahrgeschäft ein Kinderkarussell aus dem Jahr 1909. Hier haben 1.500 Frauen und Männer über mehrere Wochen ihren Arbeitsplatz, der an Spitzentagen von bis zu 60 Reisebussen mit Weihnachtsmarktgästen frequentiert wird. Und selbst der Weihnachtsmann steht dem nicht nach und lässt es in Rostock stets besonders spektakulär krachen: Mal kommt er hoch zu Ross, mal mit der Postkutsche. Mal mit Traditionssegler, mal mit der Feuerwehr. Mal mit Cabrio, mal ganz modern per Elektromobil. Für welches originelle Gefährt er sich in diesem Jahr entscheidet, steht noch in den Weihnachtssternen – spätestens am 27. November werden es alle wissen, wenn Weihnachtsmann und Märchentante mit Glanz und Gloria anreisen zur Übernahme der Weihnachts-Herrschaft in Rostock.
Weitere Informationen: www.rostocker-weihnachtsmarkt.de
Schwerin: „Der Stern im Norden“
Ebenfalls am 27. November begibt sich „Der Stern im Norden“ auf seine diesjährige Weihnachts-Umlaufbahn und verweilt dort – eine gute Woche länger als die meisten anderen – bis zum 30. Dezember (Ausnahme: Heiligabend und erster Weihnachtsfeiertag). In der Landeshauptstadt Schwerin wird die schönste Zeit des Jahres zelebriert auf den Bummelmeilen und Altstadtgässchen rund um den Altstädtischen Markt, den Pfaffenteich, den Schlachtermarkt und die Mecklenburgstraße. Mit allem, was dazugehört: Schlemmerbüdchen und Punschstände, Märchenstraße und Kunsthandwerkermarkt, Riesenrad, Karussells, Eisbahn. Ebenso wie in Rostock ist ein umfangreiches Kultur- und Spaßprogramm integraler Bestandteil des Erlebnisses Weihnachtsmarkt – so ist auf dem Schlachtermarkt etwa eine Eisbärenband zu sehen. Alle Kleinen dürfen sich auf das beliebte Kinderzelt freuen, in dem sie sich unter anderem beim Basteln und Backen ausprobieren können. Und wie sich das für einen anständigen Weihnachtmarkt gehört – der Weihnachtsmann hat jeden Tag Sprechstunde auf der Hauptbühne am Marktplatz. Gleich neben der riesigen Weihnachtstanne mit ihren 10.000 Lichtern und der acht Meter hohen Glühweinpyramide.Weitere Informationen: www.schweriner-weihnachtsmarkt.de
Stralsund: Weihnachtsmarkt im Untergrund
Nicht ein, nicht zwei, nein, gleich drei Weihnachtsmärkte stimmen im historischen Herz der Hansestadt Stralsund auf die besinnlichen Feiertage ein und verleihen dem UNESCO-Welterbe zwischen 28. November und 22. Dezember eine ganz spezifische Atmosphäre. Mit Blick auf zwei Wahrzeichen der Stadt – das sechsgieblige Rathaus und die gewaltige Nikolaikirche – präsentiert sich der Alte Markt mit seiner 400 Quadratmeter großen Eisbahn im wahrsten Wortsinn als erste Anlaufadresse für sportlichen Spaß neben Weihnachtsmarkthütten, Weihnachtskontor und großer Weihnachtstanne. Der festlich geschmückte Neue Markt wiederum hat bereits eine jahrhundertealte Tradition als Weihnachtsmarkt, auf dem althergebrachte Kirmesgeschäfte ebenso zum Vergnügen bitten wie alle Arten gängiger Weihnachtsleckereien zum Naschen. Hauptattraktion allerdings ist auch in diesem Jahr der einzigartige Weihnachtsmarkt im Rathaus-Untergrund. Im größten erhaltenen gotischen Kellergewölbe im Ostseeraum finden auf 1.500 Quadratmetern über 40 Künstler, Kunsthandwerker und Händler Platz für individuell gestaltete Weihnachtsgeschenke und Accessoires. Im Kuschelflair des gemütlichen Raumes kann der Weihnachtsmann zudem bei jedem Wetter seine Sprechstunden abhalten; hier können Kinder jederzeit den Märchenerzählern lauschen; hier bleibt jedes Bühnenprogramm ungestört von Wind und Wetter.
Weitere Informationen: www.weihnachtsmarkt-stralsund.de
Wismar: Weihnachtsmarkt im Welterbe
Stilvoll eingerahmt vom hell erleuchteten Rathaus, der Wasserkunst und den altehrwürdigen Giebelhäusern findet der traditionelle Wismarer Weihnachtsmarkt vom 27. November bis 21. Dezember auf dem historischen Marktplatz der Welterbe-Hansestadt statt. Mit liebevoll dekorierten Ständen, romantischem Lichtschmuck und dem betörenden Duft nach Zimt, Vanille, Glühwein und Schokolade gehört er zu den schönsten in Mecklenburg-Vorpommern und begeistert jedes Jahr die Besucher aufs Neue mit seinem weihnachtlichen Flair und den dazu passenden Waren, Geschenken und Gerichten: Spielzeug, Marionetten, Holzschnitzereien, Christbaumschmuck, Lammfellschuhe, Kunstschmiedearbeiten. Weihnachtsartikel aus Thüringen und dem Erzgebirge. Brot aus dem Steinbackofen. Backfisch aus Wismar. Eröffnet wird der Markt durch den Weihnachtsmann, der mit seinem Gefolge und begleitet von Kinderscharen vom Alten Hafen mit einer Kutsche zum Alten Markt fährt. Als Extra für die Kleinen gibt es einen speziellen Kinderweihnachtsmarkt, auf dem sie selbst persönliche Ge-schenke basteln, Kerzen ziehen, Plätzchen backen oder Tönernes töpfern können.
Weitere Informationen: www.wismar.de
Neubrandenburg: Der Weberglockenmarkt
Die Geschichte des Webers Matthias Gerling, der sich einst zur Weihnachtszeit im Schneesturm verirrte und nur dank des hellen Glockengeläuts von St. Marien nicht vor den Toren seiner Heimatstadt erfror, sondern den Weg zurückfand zu seiner Familie, ist bis heute nicht nur Namensgeber des Neubrandenburger Weihnachtsmarktes, sondern auch sein Leitmotiv. Hier nämlich stehen die Themen Heimat, Handwerk und Familie im Mittelpunkt. Das Herz des nostalgischen Weberglockenmarktes schlägt vom 27. November bis zum 22. Dezember auf dem Weberplatz sowie in der Turmstraße, wo sich die Glockenstube befindet. Ein Akti-onszentrum, in dem speziell Kinder unter fachmännischer Anleitung selbst Geschenke basteln oder töpfern, in dem Märchen geschaut und Kunsthandwerk gekauft werden können. Hochwertige handgefertigte und individuelle Weihnachtsgeschenke aus Keramik, Holz, Glas und Stoff, dazu Kerzen, Leuchtsterne oder Dekorationsartikel gibt es darüber hinaus in der Handwerkerhütte. Individuelle Beratung inklusive. Für adäquate Familienunterhaltung wird täglich und abwechslungsreich auf der Weber-Bühne gesorgt – unterm festlich geschmückten Weihnachtsbaum.
Weitere Informationen: www.weberglockenmarkt.de
Greifswald: Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt
Nach altem Brauch kommt der Weihnachtsmann in der Hansestadt Greifswald stets am ers-ten Advent und ganz zünftig per Segelschiff. Wenn er von Bord stiefelt, erklingen Posaunen und Trompeten, geht ein goldiger Sternenregen über ihm nieder. Zum Dank für die stilvolle Begrüßung schnürt er gleich mal den großen Jutesack auf und verteilt allerlei Naschwerk. Anschließend kutschiert er mit seinem Gefolge zum Markt. Zur feierlichen Eröffnung wer-den dort dann alle Lichter auf den Tannen entzündet und ein vier Meter langer Riesenstollen angeschnitten. Rund um Rathaus und Fischmarkt verwandelt sich die Altstadt vom 1. bis 20. Dezember in eine Schlemmer- und Schlendermeile mit allem, was zu Weihnachten gehört. Im Rahmen der Aktion „Advent in Greifswald“ findet an den Wochenenden ein großer Kunst-handwerkermarkt im Gewölbekeller des Rathauses statt, den die Vereine und Institutionen der ehrwürdigen Hansestadt gestalten.
Weitere Informationen: www.greifswald.info/veranstaltungen/weihnachten-in-greifswald
Ludwigslust: Adventsmarkt mit barockem Flair
Die barocke Pracht von „Ludewigs-Lust“, dem einstigen Jagdschloss der mecklenburgischen Herzöge, wird zum herrschaftlichen Rahmen und Blickfang, wenn vom 30. November bis zum 3. Dezember der Barocke Advents- und Nussknackermarkt abgehalten wird. Ein einmaliger und besonders origineller Weihnachtsmarkt, der mit Märchenwald, Weihnachtssingen, Nussknacker-, Bauern- und Kunsthandwerkermarkt verzaubert. Für mehr als einen Hauch Extra-Flair sorgen kostümierte Schauspieler, die – getreu dem Festmotto – in barocken Gewändern wandeln und Stil wie Atmosphäre jener Zeit zum Leben erwecken. Ein weiterer Höhepunkt ist der lebende Adventskalender und die Krone vom Ganzen ein Barockfeuerwerk.
Weitere Informationen: www.stadtludwigslust.de, www.mecklenburg-schwerin.de
Seenplatte: In Scheune und Schloss
Bei Röbel an der Müritz erlebt an den ersten beiden Dezember-Wochenenden einer der schönsten Adventsmärkte Mecklenburgs seine inzwischen 24. Auflage: der und der Scheune Bollewick. Hier lassen in weihnachtlicher Atmosphäre – und selbstverständlich gut geheizt – Künstler und Kunsthandwerker vor den Augen der Besucher auf zwei Etagen Bernstein-, Holz- und Silberschmuck, Blei- und Tiffany-Glas entstehen; es gibt handgefertigte Schokolade und Pralinen, geschmiedete Messer und heißen Bärenfang, Holzspielzeug und Kerzenständer aus Edelstahl. Nicht zu vergessen: das größte Dominoherz Mecklenburgs. Staunen, Riechen, Fühlen und Probieren – in Bollewick geht man auf Entdeckungsreise. Ein Paradies auch für Kinder, die hier etwa gemeinsam am größten Pfefferkuchenhaus im Lande bauen und dem Weihnachtsmann persönlich ihre Wunschzettel überreichen können.
Sogar an den ersten drei Adventswochenenden lockt die Scheune von Schloss Ulrichshusen Besucher in die Seenplatte. Bekannt und berühmt als Konzertsaal – Ulrichshusen ist das Herz der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern – verwandelt sich dann die Kultur- in eine festlich geschmückte Weihnachtsscheune. Zunächst ein Geheimtipp, schätzen inzwischen immer mehr Gäste die Mischung aus romantischem Café-Ambiente und dem Stöbern nach Geschenken der besonderen Art. Denn in Ulrichshusen bieten Handwerker aus der Region wie Hutmacher, Töpfer und Schmuckgestalter ihre Unikate an.
Weitere Informationen: www.diescheune.de, www.ulrichshusen.de
Ostseeinseln: Adventszauber am Wasser
Bereits zum achten Mal veranstaltet das Schlosshotel Ralswiek auf der Insel Rügen in diesem Jahr einen be- und verzaubernden Weihnachtsmarkt. Im historischen Ambiente des Schlosses bieten zum 3. Advent am 16. und 17. Dezember Kunsthandwerker und Händler aus der Region ihre Waren feil: Holzspielzeug, Designschmuck, Imkereiprodukte, Adventsfloristik, Seifen, Weihnachts- und Winterdekoration, Gefilztes, Gestricktes, Geschmiedetes und vieles mehr. Die hauseigene Konditorei lädt zu selbstgebackenen Christstollen, Lebkuchen und Baumkuchenecken, die Schlossküche zu Grillwurst und Glühwein. Ebenfalls am 3. Advent wird der Binzer Kurpark zum Schauplatz von „Engel, Licht und Meer“. Zwei Wochen zuvor, am ersten Adventswochenende, geht es in Rügens weißer Stadt Putbus hoch her, wenn sich rund um Marstall und Schlossanlage der Weihnachtsmann die Ehre gibt.
Auch auf der Insel Usedom stehen spätestens dann alle Signale auf Weihnachten. Beispiel: Am ersten Adventswochenende wird der Konzertplatz an der Seebrücke in Ahlbeck zur Bühne für den Kaiserbäder-Weihnachtsmarkt mit Glühweinparty und Stimmungsmusik mit Seebrückenkulisse im Hintergrund.
Auch unmittelbar vor und auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst haben Besucher in der Adventszeit die Qual der Wahl: Ob im Hof des Klosters zu Ribnitz (8.-10.12.), in den historischen Räumen von Schloss Semlow (2.12.), auf der Seeterrasse des Grand Hotels Ahrenshoop (2.-23.12.) oder den Ostseebädern Wustrow (3.12.) und Prerow (ab 27.11. jeweils Freitag bis Sonntag) – überall stimmt man sich auf Weihnachten ein.
Diese und viele weitere Weihnachtsmärkte zwischen Ostseeküste und Seenplatte listet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern unter www.auf-nach-mv.de/weihnachten.