Rostock | Nr. 32

17.06.2024

2 min

430 Wörter

Versicherung greift nach Lebensmittel-Diebstahl durch Möwen

Auch Vorsorge und Schutzmaßnahmen helfen gegen Angriffe aus der Luft

Für den Fall, dass Gästen ihr erworbenes Essen von einer Möwe gestohlen wird, gibt es in der Wal-Bar am Strand von Warnemünde eine „Möwenpolice“. © Christoph Krause, Dock-inn

Für Gäste, aber auch Einheimische gehört ein Fischbrötchen oder die Portion Pommes am Alten Strom oder am Strand von Warnemünde einfach dazu. Entsprechend groß ist auch das Angebot. Doch der Genuss ist hin und wieder nicht nur den Käufern vorbehalten. Die Brötchen werden den Genießern von Möwen quasi aus der Hand gerissen. „Das ist häufiger geworden“, bestätigte Christoph Krause, Betreiber der Wal-Bar am Strand von Warnemünde unterhalb des Teepotts, einem Wahrzeichen des Seebades. Diese Häufung von Möwen-Attacken brachten den Wal-Bar-Gastronomen Nemo Borowski auf die Idee einer Versicherung, einer „Möwenpolice“.

Das Konzept ist vergleichsweise einfach: Wem auf dem Gelände der Wal-Bar sein Essen von einer Möwe geklaut wird, hat Anspruch auf einen Ersatz, sagte Krause. Und das passiere derzeit mehrmals am Tag. Unterstützt werde die Idee der Möwenpolice von der Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG (ARAG). Auf einem großen Plakat an der Bar werde nun auf die Gefahr aus der Luft hingewiesen, denn Touristen seien oft erfahrungslos. „Möwen sind keine dummen Tiere, die wissen, wo die Futterquellen sind.“ Und sie seien auch kompetenter bei der Nahrungsbeschaffung geworden. So lautet denn die wichtigste Botschaft der Aktion: „Es ist verboten, Möwen zu füttern“, betonte Krause. Und das nicht nur in Warnemünde.

„Wir haben schon früher solche Fälle durch Kulanz kompensiert und das haben wir immer gerne gemacht“, sagte Krause. Wichtiger als der finanzielle Ausgleich sei, dass mit dem Plakat und der Versicherungsidee auf das Möwen-Problem aufmerksam gemacht wird. „Die Menschen werden für das Thema sensibilisiert.“ Denn Einheimische wüssten aus der jahrelangen Erfahrung, dass schon einfache Mittel ausreichen, um den Angriff aus der Luft zu verhindern. „Einfach die Hand über die Pommes-Tüte oder die Speise mit dem Oberkörper abdecken.“ Wer aber das Essen falsch hält, lädt die Tiere quasi zum Mundraub ein.

An der Wal-Bar selbst seien bauliche Maßnahmen umgesetzt worden, mit denen den Möwen Grenzen gesetzt werden sollen: Dazu gehöre ein Vordach oder ein Sonnensegel. Es sei aber auch klar, dass Möwen zu Warnemünde gehören und es keine Möglichkeit gibt, sich ganz von ihnen zu befreien.
Weitere Informationen: instagram.com/wal.strandbar

Pressestelle Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern

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