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Nr. 44

06.09.2023

6 min

2024 wird Jahr der Romantik in MV: 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich

Schub für den Kulturtourismus für den Nordosten erwartet

Am 5. September 2024 wäre der Maler, Grafiker und Zeichner Caspar David Friedrich 250 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass fällt das Geburtstagsprogramm in den Regionen des Landes, in denen er wirkte, und seiner Geburtsstadt Greifswald im nächsten Jahr weitaus üppiger aus als gewohnt. Allein in der Hansestadt Greifswald sind mehr als 160 Veranstaltungen geplant. Daneben finden auch in den Regionen, in denen Caspar David Friedrich Inspiration fand, darunter die Insel Rügen oder das Vorpommersche Festland, Veranstaltungen statt. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Caspar David Friedrichs Werk begeistert auch heute noch und inspiriert zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. Da sein Werk weit über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit genießt, wird das Jubiläumsjahr dem Kulturtourismus Auftrieb geben.“

Woitendorf verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass laut der Studie „GfK DestinationMonitor“ im letzten Jahr 45 Prozent aller Urlaubsreisen nach Mecklenburg-Vorpommern kulturelle Anlässe oder Aktivitäten gehabt hätten. Das entspräche rund 2,2 Millionen Urlaubsreisen im Jahr 2022; ein Anstieg um acht Prozentpunkte gegenüber 2021. Zudem wolle man das internationales Format „Travel Summit“, das vom 24. bis 28. September dieses Jahres mit rund 80 internationalen Reiseveranstaltern in den Hansestädten Stralsund und Greifswald, auf den Inseln Rügen und Usedom sowie in der Region Vorpommern von der Deutschen Zentrale für Tourismus veranstaltet wird, auch dazu nutzen, das Jubiläumsjahr zu bewerben und insbesondere die Wirkungsstätten Friedrichs in Szene zu setzen.

Unter www.auf-nach-mv.de/kunst/romantik werden bis zum Start des Jubiläumsjahres alle Veranstaltungen zum Thema Capar David Friedrich im Nordosten eingepflegt. Schon jetzt sind unter caspardavid250.de die Jubiläumsveranstaltungen in Greifswald zu finden.
Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/kunst/romantik

Zu den Höhepunkten im Jahr der Romantik in Mecklenburg-Vorpommern zählen:

Eröffnungskonzert am 20. Januar im Dom St. Nikolai
Mit einer feierlicher Eröffnung samt Konzert unter Teilnahme von Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, wird am 20. Januar 2024 das Jubiläumsjahr eingeläutet. Zudem hält der Journalist und Kunsthistoriker Florian Illies eine Festrede. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom international bekannten Electro-Musiker Christian Löffler, der ein Konzert mit einer extra für den Dom konzipierten Lichtshow spielen wird.

Dom romantisch!
Im Rahmen der Initiative „Dom romantisch!“ ist es der Gemeinde St. Nikolai gelungen, einen Weltstar nach Greifswald zu holen. Ólafur Elíasson gilt als einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler. Die Neugestaltung der Ostfenstergruppe ist Friedrichs Werk „Huttens Grab“ nachempfunden und wird den Dom in die Farb- und Lichtspektren des Jubilars tauchen. Die Baumaßnahmen starten noch in diesem Jahr – feierlich eingeweiht wird die Fenstergruppe am 7. April 2024 in einem Gottesdienst.

Pommersches Landesmuseum mit umfangreichem Jubiläumsangebot
Aller guten Dinge sind drei: Im Pommerschen Landesmuseum wird es drei Sonderausstellungen geben: Die erste mit dem Titel „Caspar David Friedrich. Lebenslinien. Eine Wanderung in Zeichnungen & Bildern“ wird vom 28. April bis zum 4. August 2024 präsentiert. Sie zeigt die umfangreiche Friedrich-Sammlung, bestehend aus sechs Gemälden, mehr als 60 Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Briefen, erstmals nahezu komplett, ergänzt mit Leihgaben. So werden Friedrichs „Lebenslinien“ von den ersten zeichnerischen Gehversuchen bis zum malerischen Spätwerk nachgezeichnet.

Daran anschließend wird vom 18. August bis zum 6. Oktober 2024 die Schau „Caspar David Friedrich. Sehnsuchtsorte“ gezeigt, die mit einem Stargast aufwartet: dem Hauptwerk „Kreidefelsen auf Rügen“. Die Ikone, die ansonsten im schweizerischen Winterthur ausgestellt ist, wird sieben Wochen lang und zum ersten Mal überhaupt in Friedrichs Heimatregion zu bestaunen sein. Daneben werden weitere Meisterwerke, darunter „Greifswalder Hafen“ und „Ruine Eldena im Riesengebirge“ gezeigt, erweitert durch eine Friedrich-Hommage des Fotografen Volkmar Herre.

„Caspar David Friedrich. Heimatstadt“ ist die dritte Ausstellung im Reigen der Sonderschauen, die vom 16. Oktober 2024 bis zum 5. Januar 2025 zu sehen ist. Juwel dabei: das Werk „Wiesen bei Greifswald“, eine Leihgabe der Hamburger Kunsthalle.

Mit „250 Schritte zu Caspar David Friedrich. Romantikpfad & Wanderwerkstatt“ ist überdies ein weiteres Angebot im Pommerschen Landesmuseum überschrieben, das von März bis Dezember 2024 zur Verfügung steht. Inspiriert von Friedrichs Wanderungen, führt eine Wanderroute vom Vorplatz durch das Museum bis zur Kunst. Auf dem Weg gibt es unter anderem eine Installation der sagenhaften blauen Blume, ein Laufband für eigene Wanderungen oder auch eine Zeitbox, die ins Jahr 1818 zurückführt, zu entdecken. Nicht zuletzt wird ab Juli 2024 eine Kabinettausstellung mit Digitalcollagen des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama einen Bogen in die Gegenwart schlagen und Friedrichs Wanderschaft in zeitgenössische Zusammenhänge bringen.
Weitere Informationen: www.pommersches-landesmuseum.de/friedrich2024

Caspar David Friedrich bittet zum Rundgang: Greifswald-Information bietet Touren mit kostümierten Stadtführern an
Die Greifswald-Information bietet im Jubiläumsjahr geführte Stadtrundgänge für Gruppen ab zehn Personen und Individualreisende mit kostümierten Führern in Friedrich-Gestalt an. Die Gruppenführungen können ganzjährig jeweils dienstags bis sonntags starten und dauern ca. 1,5 Stunden. Sie führen entlang des Caspar-David-Friedrich-Bildweges über das Caspar-David-Friedrich-Zentrum sowie ins Pommersche Landesmuseum. Zudem gibt es von April bis Oktober auch Führungen für Individualreisende, die jeweils donnerstags um 11:00 Uhr beginnen. In der Vor- und Nachsaison, von Januar bis März und Oktober bis Dezember, gibt es diese jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat. Bei allen Führungen sind die Eintrittspreise für das Pommersche Landesmuseum und das Caspar-David-Friedrich-Zentrum bereits enthalten, sodass im Anschluss genug Zeit für eigene Entdeckungen bleibt. Vor Beginn der Touren lohnt ein Abstecher in die mit Friedrich-Motiven umgestaltete Tourist-Information, in der es eine Reihe von Merchandise-Produkten, angefangen bei Seifen über Puzzles bis hin zu Tüchern, gibt. Zudem soll in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle eine Playmobil-Figur in Form des Malers erhältlich sein. Unter dem Titel „Zwei Tage mit Caspar David Friedrich“ wird darüber hinaus vom 31. August bis zum 2. September ein großes Stadtfest veranstaltet.
Weitere Informationen und Touren: www.greifswald.info; Greifswald-Broschüre: www.greifswald.info/service/prospekte/

 „Romantiktage am Königsstuhl“
Unter dem Titel „Wild & Romantisch“ plant das Nationalpark‐Zentrum KÖNIGSSTUHL anlässlich des Jubiläums diverse Aktionstage rund um das Thema Malerei. Mit dem Eintreffen des Originalgemäldes „Kreidefelsen auf Rügen“ am 18. August in Greifswald richtet das Besucherzentrum vom 19. bis 25. August am Originalschauplatz die „Romantiktage am Königsstuhl“ als eine Art Willkommensgruß für das Gemälde aus. In der Festwoche können Gäste im Rahmen einer kunstvollen Zeitreise den Originalschauplatz der Romantiker erleben und an Inspirationswanderungen sowie neo‐romantischen Kunstaktionen teilnehmen.
Weitere Informationen: www.koenigsstuhl.com

Friedrich geschnitzt: Puppenspieler Karl Huck mit handgefertigter Künstler-Nachbildung im Pommerschen Landesmuseum zu Gast
„Caspar David Friedrich – Briefe aus dem Wolkenmeer“ – mit diesem Figurenstück startet die Seebühne Hiddensee ins Jubiläumsjahr. Dabei handelt es sich um eine Geschichte um den Dresdener Museumsdiener und Kunsttischler Emil Geisselbrecht und seinen Traum von einem eigenen Theater. Im Mittelpunkt steht dessen Leidenschaft zu Friedrichs Landschaftsmalereien, insbesondere zu seinem Werk „Ziehende Wolken“, das er als Kulisse für seine Theaterträume nutzt. Die Premiere der Aufführungen mit einem Ensemble von Theaterpuppen, gefertigt von Christian Werdin, darunter ein Porträt von Caspar David Friedrich als Figur, findet am 21. Januar um 15:00 Uhr im Pommerschen Landesmuseum statt. Weitere Darbietungen sind am 11. und 25. Februar, am 10. und 24. März, am 7. und 21. April, am 3. November sowie am 8. und 15. Dezember geplant. Des Weiteren ist Karl Huck mit seinem Stück im Theater Putbus sowie in der Seebühne auf der Insel Hiddensee zu erleben.
Weitere Informationen (in Kürze): hiddenseebuehne.de

Route der Norddeutschen Romantik wird bis Rügen verlängert
Seit 2018 gibt es die 54 Kilometer lange, auch digital erlebbare (Rad-)route der Norddeutschen Romantik. Auf ihr können aktive Kulturliebhaber auf den Spuren von Caspar David Friedrich, Karl Lappe, Philipp Otto Runge und Friedrich August von Klinkowström unterwegs sein. Anlässlich des Jubiläumsjahres soll sie bis zum Kap Arkona auf der Insel Rügen verlängert werden und misst dann in der Gesamtlänge rund 285 Kilometer. Eines der wohl eindrücklichsten Stationen ist das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL, ein Ort, in dessen Nähe einst Friedrich Inspiration für sein Werk „Kreidefelsen auf Rügen“ fand. Die neue Tour, die überwiegend entlang des Ostseeküstenradweges verläuft, soll ab 2024 durch eine Kooperation mit dem Unternehmen Mecklenburger Radtour als online buchbare Radreise angeboten werden. Koordiniert wird das Projekt vom Netzwerk „natürlich-romantisch“, das seit 2013 vom Tourismusverband Vorpommern koordiniert wird und in dem rund 20 Partner zum Thema Romantik in Mecklenburg-Vorpommern zusammenarbeiten.
Weitere Informationen: romantik.vorpommern.de

Augmented Reality-App lässt Klosterruine Eldena auferstehen
Mit der neuen, kostenfreien Kloster-Eldena-App ist die gleichnamige Klosterruine in Greifwald am Ort der Wahl jetzt auch als 3-D-Modell anzusehen. Die App, die vor Ort ausprobiert, wohl am eindrücklichsten ist, erlaubt Nutzerinnen und Nutzern auch ins Gebäude zu blicken. Zudem werden ausführliche Informationen über die Geschichte des Klosters und des Ordens präsentiert. Konzipiert wurde die Service-App vom Greifswalder Programmierer Thomas Michael; fertiggestellt von der Greifswalder Firma Müller & Wulff GmbH.
Weitere Informationen: www.greifswald.de