Tourismusbranche startet mit Rückenwind, guten Aussichten und dem besten Januar in die Saison
Saisonauftakt im Landhotel Teschow: Wasserretter, Bäderpolizei und Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger geehrt
Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusbranche ist mit Rückenwind, guten Aussichten und dem besten Januar seit 1990 in das Jahr 2014 gestartet. Dem mit 28,2 Millionen Übernachtungen zweitbesten Jahresergebnis folgte der bislang stärkste Januar, in dem 882.000 Übernachtungen gezählt wurden, 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Einer Umfrage des Landestourismusverbandes zufolge erwarten rund 60 Prozent der antwortenden 300 Beherbergungsunternehmen für 2014 mindestens ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Die überwiegend milde Witterung unterstützt dabei die Buchungsneigung, wie 62 Prozent der Befragten angaben. Der überwiegend positive Eindruck wird auch von der in Mecklenburg-Vorpommern sehr präsenten Buchungsplattform „Wildeast“ geteilt, die nach eigenen Angaben in den ersten Monaten des Jahres einen Zuwachs von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Jürgen Seidel, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, freut die optimistische Grundstimmung, zugleich erinnert er aber daran, dass der erfolgreiche Verlauf der Saison von vielen Faktoren abhängt: „Die Branche ist gut vorbereitet. Doch die Küken werden bekanntlich im Herbst gezählt. Damit sich der Erfolg einstellt, muss von A wie Angebot bis Z wie Zimmerservice alles stimmen“, sagte er im Vorfeld des Touristischen Saisonauftaktes von Landestourismusverband, Landesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes und Landesgolfverband in Teschow in der Mecklenburgischen Schweiz.
Bettensteuer, Sommerferien, Verkehrsanbindung – Rahmenbedingungen teils schwierig
Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, erklärte: „Die Tourismusbranche ist gut vorbereitet. Jetzt geht es darum, in der Gemeinschaft ein starkes Tourismusjahr für Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen. Die Entwicklung von noch mehr Saisonunabhängigkeit hin zur Ganzjährigkeit für Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern hat dabei eine hohe Priorität. Wir unterstützen den Ausbau der touristischen Infrastruktur weiter, um durch attraktive und innovative Angebote im Wettbewerb mit anderen mithalten zu können. Eine der größten Herausforderungen der Branche bleibt die Werbung, Sicherung und Qualifizierung von Fachkräften.“
Ebenfalls positiv gestimmt blickt der Landesgolfverband auf die kommenden Monate: „Nach zwei witterungsbedingt komplizierten Jahren hoffen wir auf eine erfolgreiche Saison. Golfanlagen wie die am Schloss Teschow gehören zu den modernsten und wirken als Zugpferde im aufstrebenden Golfland Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Rüdiger Born, Präsident des Landesgolfverbandes. Er rief dazu auf, verstärkt um Gäste mit „erhöhter Wertschöpfung“ zu werben. Jürgen Seidel betonte, dass es in der touristischen Strategie nicht um stetig mehr Gäste gehe, sondern um die Steigerung der Qualität und die Wirtschaftlichkeit der am Markt platzierten touristischen Unternehmen jeglicher Ausrichtung.
Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen. Dazu gehört die jüngst vom Innenministerium als rechtmäßig erhoben anerkannte, so genannte Bettensteuer in der Landeshauptstadt Schwerin. Seidel: „Ein schlechtes Beispiel, das nicht Schule machen sollte. Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist auch vernünftig.“ Dazu gehört auch der in diesem Jahr aufgrund des engen Sommerferienkorridors in Deutschland erstmals sommerferienfreie Monat Juni. Seidel: „Das wird der Branche im Land zu schaffen machen und Verluste in Millionenhöhe mit sich bringen. Der Tourismusverband kann mit seiner für den Juni geplanten Familienkampagne ‚Huckepack’ nur lindernd wirken.“ Dazu gehört weiterhin das eine Reihe von touristischen Orten betreffende Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Greifswald aus dem Jahr 2007, wonach Ferienwohnungen in „allgemeinen Wohngebieten“ rechtswidrig seien. Seidel: „Eine generell anwendbare Lösung zum Umgang mit dieser Rechtslage gibt es nicht. Jede Kommune muss mit Blick auf ihre Besonderheiten den bestmöglichen Weg ausloten.“ Dazu gehört nicht zuletzt auch das Thema Energiewende und die mit dem Ausbau erneuerbarer Energien einhergehende Beeinträchtigung von Natur und Landschaft. Seidel: „Ein positives Bild der Folgen der Energiewende zu erzeugen, ist eine große Vermittlungs- und Kommunikationsaufgabe auf Bundes- und Landesebene. Die Tourismusbranche wird diesen Prozess konstruktiv und kritisch begleiten.“ Zu den Schwächen des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern zählen überdies auch die mäßige Verkehrsanbindung vor allem per Flugzeug und zum Teil auch per Zug sowie das nach wie vor zu schwach ausgeprägte Interesse ausländischer Gäste an den Urlaubsangeboten im Nordosten. Seidel: „Beide Probleme haben miteinander zu tun. Wir werden uns daher insbesondere für Länder wie die Schweiz oder Österreich um mehr Gäste und um weitere Linienverbindungen nach Mecklenburg-Vorpommern bemühen.“
Breites Veranstaltungsangebot 2014
Als eine touristische Stärke des Jahres 2014 ist die Vielzahl attraktiver Veranstaltungen zu werten. Jürgen Seidel betonte: „Das breite Veranstaltungsangebot schafft für viele Gäste wahrlich Tausende von Möglichkeiten und Anreize, in den Nordosten zu reisen.“ Die kommende Saison steht in Mecklenburg-Vorpommern im Zeichen der Romantik. Anlässlich Caspar David Friedrichs 240. Geburtstag am 5. September 2014 locken zahlreiche Veranstaltungen, darunter Konzerte, Ausstellungen und Workshops, Kulturliebhaber in den Nordosten. Die Orte der Inspiration für einige der bekanntesten Landschaftsmaler der Welt lassen sich bis heute bewundern und erwandern (www.natuerlich-romantisch.de). Darüber hinaus haben auch die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern unter neuer Intendanz ein vielfältiges und spannendes Programm für das ganze Land vorgelegt. In Schwerin starten das Staatstheater mit „Nabucco“ bei den Schlossfestspielen einen neuen Verdi-Zyklus; und auf Rügen werden zu den Störtebeker-Festspielen und der neuen Episode „Gottes Freund“ wieder Hunderttausende Besucher erwartet. Auch mit neuen sportlichen Ereignissen will der Nordosten punkten: Auf Rügen kämpfen am 14. September 2014 erstmals Triathleten um die Krone des „Ironman“, und die Mecklenburgische Seenplatte wird am 23. und 24. Mai zur eindrucksvollen Kulisse einer 300 Kilometer langen „Jedermann-Radtour“, der Mecklenburger Seenrunde.
Branche dankt Wasserrettern, Bäderpolizei und Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Harry Glawe betonte, dass zu einer guten touristischen Infrastruktur aber nicht nur ein breites Veranstaltungsangebot und gut ausgestattete Hotels mit gutem Service gehören. Auch die Sicherheit am Urlaubsort spiele für viele Gäste eine große Rolle. Jene Organisationen in Mecklenburg-Vorpommern, die für die Sicherheit der Gäste im Wasser, am Ufer sowie an Land sorgen, sind beim Saisonauftakt geehrt worden. Dazu zählen im Bereich der Wasserrettung die DRK Wasserwacht, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Der Dank der Branche zum Saisonauftakt in Teschow geht auch an die Polizisten im Bäderdienst, die seit 23 Jahren ebenso unauffällig wie verlässlich ihren Dienst versehen, sowie an die Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die rund um die Uhr für die Sicherheit der vielen Bootstouristen sorgen. Minister Glawe: „Wir sprechen den immer mit großem Engagement, häufig selbstlos und ehrenamtlich handelnden Rettungskräften in Mecklenburg-Vorpommern zu Beginn der Saison 2014 unseren aufrichtigen Dank und unsere Anerkennung für das Geleistete aus und möchten sie motivieren, auch weiterhin in dieser Form für die Gesellschaft zu sorgen und auch Nachwuchskräfte von dieser Aufgabe zu begeistern. Ohne sie wäre der touristische Erfolg Mecklenburg-Vorpommerns nicht denkbar.“