Der Fachverband Landurlaub und der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern laden Akteure der Reit- und Tourismusbranche zur zweiten „Nationalen Konferenz zum Pferdetourismus“ am 13. und 14. April nach Ludwigslust ein. Bei dem bundesweiten Treffen von 30 Spitzenvertretern von Tourismusregionen, Organisationen sowie Initiativen werden Möglichkeiten diskutiert, wie die Attraktivität des Pferde- und Reitlandes Deutschland weiter gesteigert werden kann. „Ich freue mich sehr auf der zweiten ‚Nationalen Konferenz zum Pferdetourismus‘ dabei zu sein, denn wir haben dem Pferd vieles zu verdanken: Der Einsatz dieses kraftvollen und stattlichen Tiers hat den Personen- und Warenverkehr ähnlich wie die Bahn und das Auto im 19. Jahrhundert revolutioniert. Heute ist das Pferd für viele Menschen vor allem ein treuer Freizeitbegleiter, MV mit seinen zahllosen Naturschönheiten und 6.400 Kilometern Reit- und Fahrwegen ist ein ideales Ausflugsziel“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern. „Derzeit sind bei uns im Land rund 10.000 Menschen im ‚Landesverband Reiten, Fahren und Voltigieren‘ organisiert, über 100 Turniere wurden allein 2014 durchgeführt. Zwei Pferderassen haben sogar ihren Ursprung in MV: das Mecklenburger Warmblut und der Lewitzer. Über 104.000 reitende Gäste im Sommer 2015 beweisen, dass wir bereits auf einem sehr guten Weg sind, den Pferdetourismus in den ländlichen Räumen weiter zu stärken. Aber auch hier gibt es Herausforderungen: MV steht mit einem Waldanteil von 24 Prozent der Landesfläche als vorletzter Stelle bei den Flächenländern. Andererseits ist es mit 29,5 Millionen Übernachtungen 2015 Tourismusland Nummer eins in Deutschland. Es ist daher notwendig, die unterschiedlichen Nutzerinteressen zu kanalisieren, um möglichst jeder Gruppe und vor allem der Natur Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Dazu arbeiten wir partnerschaftlich mit den Landkreisen, Gemeinden und Forstbehörden zusammen“, so Backhaus weiter.
Der Fokus der Konferenz liegt in der Vorstellung der vor Ort gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft „Deutschland zu Pferd“, die einen Meilenstein in der Entwicklung des Reittourismus in Deutschland setzen soll. Die Arbeitsgemeinschaft hat das Ziel, den Reittourismus bundesweit zu vernetzen und Gästen, die ihre Urlaubszeit mit dem Pferd verbringen möchten, eine zentrale Anlaufstelle zu geben. Dazu Thomas Kubendorff, Landrat a. D. im Kreis Steinfurt und neuer Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft: „‚Deutschland zu Pferd‘ hat große Bedeutung für den Pferdetourismus – für die touristische Wertschöpfung, neue Arbeitsplätze und einen Imagegewinn für den gesamten ländlichen Raum.“
Im Wesentlichen besteht die Aufgabe der Bundesarbeitsgemeinschaft in einem abgestimmten Marketing, um potenzielle Gäste noch gezielter und gebündelter ansprechen und informieren zu können. Geplant ist die Erstellung einer Internetseite, die die Vorzüge der rund 30 Reitregionen in Deutschland darstellen soll. Auf der Seite sollen sich Interessierte zudem über rechtliche Rahmenbedingungen zum Reiten und Fahren in allen Bundesländern erkundigen können. Weitere Schwerpunkte liegen in der Sicherung der Qualität sowie in der Qualifizierung der Mitarbeiterausbildung in den Regionen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft möchte sich zudem stark in die politische Lobbyarbeit einbringen, die Marktforschung professionalisieren und die Akteure im Reittourismus stärker vernetzen.
Vorträge zur artgerechten Pferdehaltung, zur Pferdesteuer sowie die Vorstellung einiger Pferdetourismusregionen, darunter Brandenburg, Niedersachsen und die Eifel, ergänzen neben einer Exkursion zum Landgestüt Redefin das Tagungsprogramm.
Hintergrund:Der Pferdetourismus in Deutschland ist ein stark individualisiertes Marktsegment, das im engen Bezug zu aktuellen Reisetrends steht. Derzeit gibt es mehr als 1,7 Millionen aktive Reiter, Fahrer und Voltigierer sowie rund elf Millionen Menschen mit Interesse am Thema Reiten und Pferdesport in Deutschland, von denen ein Großteil reiseerfahren ist und immer spezifischere und steigende Qualitätsansprüche hat. Allein in Mecklenburg-Vorpommern erwarten Pferde und Reiter neben einem ausgedehnten Netz an Reit- und Fahrwegen über 250 Reiterhöfe, die organisierte Wanderreit- und -fahrtouren, Ausbildungen, professionelle Betreuung und erlebnisreichen Urlaub rund um das Pferd und für die ganze Familie anbieten. Mehr als 2.000 Züchter, 8.800 registrierte Reiter, Fahrer und Voltigierer befassen sich im Nordosten Deutschlands auf verschiedenste Art und Weise mit über 21.000 hier beheimateten Warm- und Kaltblütern sowie Lewitzern und Ponys.
Informationen zu Reiturlaub in Mecklenburg-Vorpommern gibt es in der gleichnamigen Broschüre, die beim Landestourismusverband unter der Rufnummer 0381 40 30 500 erhältlich ist, sowie unter
www.auf-nach-mv.de/reiten.