Das Deutsche Meeresmuseum macht in diesem Jahr gezielt auf das globale Problem des Plastikmülls im Meer aufmerksam und informiert mit vielfältigen Aktionen in Sonder- und Dauerausstellungen sowie mit zahlreichen museumspädagogischen Angeboten über den Meeresmüll und seine Folgen. Auf dem Globus im Foyer des Stralsunder Meeresmuseums tummeln sich derzeit etwa 200 gelbe Plastikenten. Die Spielzeugtiere, die eigentlich in Badezimmern zu Hause sind, vermitteln im Meeresmuseum eine besondere Thematik: Am 10. Januar 1992 verlor ein Frachtschiff im Nordpazifik auf seiner Fahrt von Hongkong nach Amerika einige Container mit Plastikspielzeug. Seitdem treiben rund 30.000 gelbe Plastikenten über die Weltmeere, zersetzen sich langsam oder werden hin und wieder an Land gespült. Rund 27.000 Kilometer entfernt vom Unfallort strandeten 2007 die ersten Plastikenten an den Küsten von England und Wales. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass eines Tages auch in Stralsund eine Ente aus dem Pazifik angespült wird.
In der Wissenschaft glaubte man bisher, die Meeresströmungen zu kennen. Die Fundorte und jeweiligen Zeitpunkte des Auftauchens der gelben Enten lieferten jedoch neue Erkenntnisse für die Ozeanforschung. So weiß man heute, dass es großräumige Strömungswirbel gibt, die sich mit einer Geschwindigkeit von elf Zentimeter pro Sekunde bewegen.
Während ein Abbild der Plastikente überdimensional groß an der Fassade des Ozeaneums für das Jahresmotto „Kein Plastik Meer“ wirbt, taucht die Meeresente Melanitta im Meeresmuseum in den Vitrinen auf, die inhaltlich Bezug auf die Plastikmüllproblematik nehmen. Außerdem führt die Ente wegweisend durch die neue Familienrallye, die Kinder im Meeresmuseum mit Eltern oder Großeltern unternehmen können.
Weitere Informationen:
www.meeresmuseum.de