Shakespeare und Musik – ein unerschöpfliches Thema. Der Dichter beschwor in seinen Dramen nicht nur immer wieder die Macht der Musik, viele Musiker ließen sich von seinen Charakteren und deren Schicksalen auch zu großer Musik anregen. Das Ensemble NDR Brass, das aus Mitgliedern des NDR Sinfonieorchesters besteht, widmet sich nun von Shakespeare inspirierter Musik aus Romantik und Moderne sowie Musik von Zeitgenossen des Dichters. Das Konzert ist am 10. April um 16.00 Uhr in der Wismarer St.-Georgenkirche zu erleben.
Dabei ist der Umgang mit dem Werk des Meisters höchst verschieden. Sergej Prokofjew erlaubte sich im Umgang mit Shakespeares Vorlagen einige Freiheiten. Für die Erstfassung seines Balletts „Romeo und Julia“ entwarf er sogar ein Happy End, in dem die beiden Liebenden nicht sterben. Die lapidare Begründung des Komponisten für diese Shakespeare-Interpretation lautete: „Tote tanzen nicht.“ Sehr viel strenger hielt sich der junge Felix Mendelssohn an die Worte des Dichters. In seiner Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ sind Elfengetrippel, der Auftritt derber Handwerksgesellen, ein majestätisch schreitendes Herrscherpaar und sogar die I-ah-Rufe des Esels Zettel getreulich auskomponiert.
Ein Denkmal angelsächsischer Shakespeare-Pflege ist die „Homage to Shakespeare" von Arthur Bliss. Als „Master of the Queen's Music“ komponierte Sir Arthur 1963 diese Fanfare unter Verwendung einer Melodie des Shakespeare-Zeitgenossen John Wilbye. Auch die Wurzeln von Henry Purcells „Voluntary on Old Hundredth“ reichen in die Spätrenaissance zurück. Das Stück beruht auf einer bekannten Melodie, zu der man im 16. Jahrhundert die Worte des 100. Psalms sang. Wie man zu Shakespeares Zeiten tanzte, davon vermittelt Michael Praetorius' 1612 erschienene Sammlung „Terpsichore“ (Die Tanzfreudige) einen Eindruck.
Karten sind unter anderem in der Tourist-Information Wismar und unter
www.eventim.de erhältlich.