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21.02.2020

4 min

Ausstellungshöhepunkte in Mecklenburg-Vorpommern

Kultureinrichtungen im Land ehren Ernst Barlach, Günther Uecker und Lyonel Feininger

Rolf Schroeter, Günther Uecker, Bildtafel 4, Aus der Serie Wustrower Tafeln, 2006 © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Das Ausstellungsjahr 2020 ist in Mecklenburg-Vorpommern mit großen Namen überschrieben: Die Ernst Barlach-Museen in Güstrow veranstalten anlässlich des 150. Geburtstages von Ernst Barlach, der als einer der renommiertesten Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, ein Jubiläumsprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen. In Rostock und Schwerin widmen sich zwei Ausstellungshäuser den Werken des international bekannten Mecklenburger Malers Günther Uecker. Im Pommerschen Landesmuseum steht mit Lyonel Feininger einer der bedeutungsvollsten Künstler der Klassischen Moderne zur Schau. Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes: „Mehr als jeder dritte Gast besucht während seiner Haupturlaubsreise in Mecklenburg-Vorpommern eine kulturelle oder historische Einrichtung. Große Namen wie Barlach, Uecker und Feininger werden auch ein internationales Publikum anlocken.“ Im Folgenden eine Auswahl an Ausstellungshöhepunkten zwischen Ostseeküste und Seenplatte: Staatliches Museum Schwerin und Kunsthalle Rostock rufen Uecker-Jahr aus
In der Kunsthalle Rostock steht vom 22. März bis zum 19. April die tiefe Verbundenheit des Mecklenburger Künstlers Günther Uecker zum Iran im Mittelpunkt, die er in 42 druckgrafischen Arbeiten, darunter Sieb-, Sand- und Prägedrucke, zum Ausdruck bringt. Die Ausstellung „Huldigung an Hafez“ ist eine Hommage an den persischen Dichter Hafez, dessen mehr als 600 Jahre alten Verse Uecker nachhaltig inspiriert und beeinflusst haben. Seit 2016 wurde sie bereits in sieben großen iranischen Städten gezeigt, etwa in Teheran, Isfahan und Schiraz – dem Geburtsort von Hafez. An allen Ausstellungsorten haben heimische Künstler je ein Exponat zur Sammlung beigesteuert, sodass sie sich stetig erweitert und zu einem Projekt der Völkerverständigung entwickelt hat.
Weitere Informationen: www.kunsthalle.de Unter dem Titel „Uecker 90“ werden im Staatlichen Museum Schwerin zudem noch bis zum 1. Juni rund 30 Werke von Günther Uecker präsentiert. Die Ausstellung dokumentiert seinen künstlerischen Werdegang ab den 1960er-Jahren. Zu sehen sind unter anderem Nagelbilder – reliefartig angeordnete Nägel, die durch das Wechselspiel von Licht und Schatten eine spezielle Dynamik entwickeln – und überarbeitete Fotografien. Für seine Werke, in denen er Stellung gegen Rassismus und Gewalt gegenüber Minderheiten bezieht, wurde Uecker beispielsweise mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Weitere Informationen: www.museum-schwerin.de 150. Geburtstag von Ernst Barlach: Jubiläumsjahr in der Barlachstadt Güstrow
Anlässlich des 150. Geburtstages von Ernst Barlach haben die Ernst Barlach Museen in Güstrow in diesem Jahr ein Jubiläumsprogramm mit vielfältigen kulturellen und kreativen Höhepunkten aufgelegt. So werden in der Ernst Barlach Stiftung ganzjährig wechselnde Ausstellungen präsentiert: zu den zahlreichen Briefen, die der norddeutsche Künstler verfasste („Ernst Barlach als Briefschreiber“, 29. Februar bis 1. Juni), zum Alltag Barlachs und zur Bedeutung seiner Kunst in der Gegenwart („Barlach im Alltag – Alltag bei Barlach“, 6. Juni bis 30. August) sowie zu den Reisen des Bildhauers, die seinen künstlerischen Ausdruck maßgeblich prägten („Kokoschka und Barlach. Künstler auf Reisen“, 5. September bis 29. November). Vom 14. bis zum 16. August wird zudem ein Festwochenende zu Ehren Barlachs mit Workshops, Führungen und lokalen Köstlichkeiten veranstaltet. Darüber hinaus verlesen die Autorin Gisela Scheithauer und der Grafiker Manfried Scheithauer unter dem Titel „Wir fliegen hoch, wir fliegen weit“ am 7. März in der Gertrudenkapelle frühere Briefe Barlachs an Marga Böhmer, seine letzte Lebensgefährtin und Nachlassverwalterin. Wer im Besitz privater Schätze ist, die einen thematischen Bezug zu Ernst Barlach haben, kann diese übrigens bis zum 31. Februar in der Gertrudenkapelle oder per E-Mail an info@barlach-museen.de vorstellen. Die spannendsten Objekte werden im Sommer in der Ernst Barlach Stiftung präsentiert. Im Herbst 2020 wird die Dauerausstellung im Atelierhaus in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar neugestaltet und für mehrere Wochen geschlossen. Die Ausstellung zum Leben und Werk Barlachs in der Gertrudenkapelle bleibt ganzjährig geöffnet. Unter der Rufnummer 03843 844000 können sich Interessierte über Kreativkurse, die von Künstlern aus der Region geleitet werden, informieren.
Weitere Informationen: www.ernst-barlach-stiftung.de Feininger-Schau im Pommerschen Landesmuseum Greifswald
Unter dem Titel „Baltic Memories“ stehen im Pommerschen Landesmuseum Greifswald vom 4. April bis zum 5. Juli etwa 120 Werke des deutsch-amerikanischen Künstlers Lyonel Feininger zur Schau. Die Ausstellung umfasst eine große Sammlung von Zeichnungen, auf denen der Maler und Karikaturist seine Stimmungen und Gefühle während seiner zahlreichen Urlaube an der Ostseeküste zwischen 1887 und 1937 festhielt. Neben Aquarellen und Kohlezeichnungen werden dabei auch etwas später entstandene Holzschnitte präsentiert. Dank einer Dauerleihgabe der Ostdeutschen Sparkassenstiftung in Kooperation mit der Sparkasse Vorpommern im Oktober 2019 konnte der Feininger-Bestand des Pommerschen Landesmuseums von zuvor 32 Werken auf insgesamt 62 nahezu verdoppelt werden. Im Herbst 2020 wird darüber hinaus die landesgeschichtliche Dauerausstellung des Pommerschen Landesmuseums vollendet werden. In einem neuen Ausstellungsbereich können sich Besucher dann über die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zum Beitritt Polens zum Schengener Abkommen informieren.
Weitere Informationen: www.pommersches-landesmuseum.de Walter Libuda, Elizabeth Shaw und Elisabeth von Eicken: Das Jahr 2020 im Kunstmuseum Ahrenshoop
Im Kunstmuseum Ahrenshoop stehen vom 21. März bis zum 30. August 2020 Werke des deutschen Malers, Zeichners, Plastikers und Objektkünstlers Walter Libuda im Mittelpunkt. Als Meisterschüler Bernhard Heisigs, der zu den Gründern der Leipziger Schule zählt, machte sich der geborene Thüringer mit seinen farbenfrohen, oftmals abstrakten Bildern einen Namen in der Kunstszene. Seit den 1980er-Jahren gehören auch plastische Arbeiten wie Keramiken oder Objektkästen zu seinem Repertoire. Die Ausstellung gibt einen Einblick in alle Schaffensbereiche Libudas. Von September bis November werden im Kunstmuseum Ahrenshoop zudem Exponate der bildenden Künstlerin und Grafikerin Margret Middell sowie der Kinderbuchautorin und Illustratorin Elizabeth Shaw anlässlich ihres 100. Geburtstages präsentiert. Ab Ende November widmet sich eine Ausstellung dem Lebenswerk der Landschaftsmalerin Elisabeth von Eicken.
Weitere Informationen: www.kunstmuseum-ahrenshoop.de Usedomer Gedenkatelier vergleicht Vergangenes mit Gegenwärtigem
Unter dem Titel „Auf den Spuren von Otto Niemeyer-Holstein“ lädt das Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein in Koserow vom 4. April bis zum 11. Oktober zu einer Entdeckungsreise auf den Pfaden des Wahl-Usedomers ein. Dabei werden den zum Teil mehr als 60 Jahre alten Ölgemälden, die Niemeyer-Holstein von seinen Lieblingsorten entlang des Achterwassers, darunter Loddin mit dem Höftberg, die Häfen von Stagnieß, Balm und Lütow sowie die Insel Görmitz, anfertigte, aktuelle Fotografien gegenübergestellt. Am 17. Oktober wird darüber hinaus die Ausstellung „HAP Grieshaber und Otto Niemeyer-Holstein“ eröffnet. Helmut Andreas Paul Grieshaber, deutscher Grafiker und bildender Künstler, und Otto Niemeyer-Holstein lernten sich in den 1950er-Jahren kennen.
Weitere Informationen: www.atelier-otto-niemeyer-holstein.de