Zwei der schönsten Schlösser im „Land der 1000 Seen“, wie die Mecklenburgische Seenplatte auch genannt wird, Rheinsberg und Mirow, sind seit 1. Mai über eine direkte Buslinie miteinander verbunden. Täglich am Vor- und Spätnachmittag pendelt ein Bus der Linie 785 der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft (ORP) zwischen den Kleinstädten und macht dabei auch an beiden Barockschlössern Halt. Die Fahrzeit beträgt etwa 50 Minuten für die 35 Kilometer lange, landschaftlich reizvolle Route durch das Herz der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.
Mit der Schlösserlinie ist es Urlaubern in beiden Orten möglich, auch ohne eigenes Auto die historische bedeutsame Nachbarschaft per Tagesausflug und mit mehreren Stunden Aufenthalt zu erkunden. Dabei wird zugleich die Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg überquert, denn geografisch gehört die Mecklenburgische Seenplatte zu beiden Bundesländern.
Das brandenburgische Rheinsberg erlangte Bedeutung durch Friedrich II. (Alter Fritz), der als Kronprinz von 1736 bis 1740 im Schloss wohnte und sich hier auf die preußische Thronfolge vorbereitete. Nach eigenen Aufzeichnungen verlebte er in Rheinsberg seine glücklichsten Lebensjahre. In dieser Zeit erfuhr das Schloss auch eine räumliche Erweiterung und Ausschmückung mit allegorischen Deckengemälden, deren Bedeutungen bei Führungen durch die Gemächer und Säale erklärt werden.
Die Schlossinsel Mirow kann ebenso mit einstigen Monarchen aufwarten; allen voran die Mecklenburg-Strelitzer Herzogin Sophie Charlotte. Sie wurde 1744 in Mirow geboren und 1761 mit dem britischen Thronfolger und späteren König Georg III. vermält. So ging sie als „Queen Charlotte“ in die Weltgeschichte ein. Jüngste Ehrung erhielt der Name in Großbritannien im Mai 2015 mit der Geburt von Charlotte Elizabeth Diana von Cambridge, der Tochter des Prinzenpaares William und Catherine. Prunkstück des Mirower Barock-Ensembles mit Schloss, Park und Kavalierhaus ist der reich verzierte Festsaal des 2014 wiedereröffneten, restaurierten Schlossbaus. Auch hier werden Führungen und Audioguides angeboten.
Neben ihren Schlössern und Parkanlagen warten Rheinsberg und Mirow mit lokaler Fischerei und gutbürgerlichen Gasthäusern auf, aber auch mit weiteren Sehenswürdigkeiten. In Rheinsberg gehören dazu die historische Stadtanlage, die St.-Laurenzius-Kirche, das Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum sowie die Keramik-Manufaktur und -galerien. In Mirow sind die Gäste in die Johanniter-Kirche, das Kunsthaus am Schloss und zum Kanufahren ab einer der vielen Verleihstationen eingeladen.
Künftig soll die Schlösserlinie auch mit Angeboten der Schifffahrt kombiniert werden können. Die Blau-Weiße Flotte bedient zwischen Mai und September bereits zwei Mal wöchentlich die Wasserroute Mirow-Rheinsberg.
Weitere Informationen zu Schlössern, Parks und Gutshäusern:
www.mecklenburgische-seenplatte.de